Keltenwelt am Glauberg

Neues Direktorenteam vorgestellt

Von Corinna Willführ

Marcus Coesfeld ist neuer Direktor der Keltenwelt am Glauberg. Der 36-Jährige ist damit einstimmig gewählter Nachfolger von Dr. Vera Rupp. Rupp, gleichzeitig auch stellvertretende Landesarchäologin, hat das Hessische Landesmuseum elf Jahre lang geleitet und ist zum 31. Dezember 2023 in Ruhestand gegangen. Coesfelds Stellvertreter ist Christoph Roeder.

Anspruchsvolle Aufgaben

Landesarchäologe Professor Dr. Udo Recker stellte – live zugeschaltet – in einer Pressekonferenz das neue Direktorenteam vor, das vor so herausfordernden wie anspruchsvollen Aufgaben steht: Bis 2028/2029 soll auf dem Gelände der Keltenwelt das Forschungszentrum – neben dem Museum und dem Archäologischen Park eine weitere Säule der Keltenwelt – direkt angesiedelt werden. Bis 2027, dem Jahr der ersten hessischen interkommunalen Landesgartenschau, müssen Ideen, Konzepte und Pläne auf den Weg gebracht werden, wie sich das Museum in die Großveranstaltung einbringen wird. Wäre da noch der über Jahre dauernde Prozess, den das Team der Keltenwelt am Glauberg zu bewältigen hat, um als Unesco-Welterbe anerkannt zu werden. Zunächst aber steht die Wiederöffnung der „alten“ Dauerausstellung zum 1. März 2024 sowie die Eröffnung einer Sonderausstellung „Zur Geschichte des Glaubergs von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart“, die für den 22. März 2024 vorgesehen ist.

Eine Zeit „großer Veränderungen“, so Professor Dr. Udo Recker, für das neue Direktorenteam. Auf die der Landesarchäologe zuversichtlich blickt. Denn die Keltenwelt am Glauberg „ist eines unserer Glanzstücke und ein wichtiger Kristallisationspunkt der hessischen Museumslandschaft.“ Nicht zuletzt ein „kleines, aber feines Haus, das europaweit wahrgenommen wird“ – und auch nach der Corona-Pandemie mit Besucherzahlen aufwarten kann, die 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt vergleichbarer Institutionen liegen.

Hoch motiviert

Marcus Coesfeld. (Fotos: Willführ)

Für Marcus Coesfeld ist seine neue Wirkungsstätte ein Ort, „an dem man viel bewegen kann“. Und das mit einem Team, so nach sechs Tagen im Amt, „das hoch motiviert ist und nur so vor Ideen strotzt.“ Der 36-Jährige bringt für die Aufgaben Qualifikationen aus unterschiedlichen Bereichen mit. Nach seinem Studium der Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften absolvierte er ein wissenschaftliches Volontariat am Museum für Archäologie und Kultur im Westfälischen Landesmuseum in Herne. Weitere Erfahrungen sammelte er als Leiter der Museumspädagogik im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen. Weitere Stationen seines Wirkens: Museumsleiter im Archäologischen Forschungszentrum für menschliche Verhaltensevolution Monrepos in Neuwied. Seine letzte Station vor dem Neubeginn in der Wetterau: Projektleiter einer Digitalen Geschichtswerkstatt im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen. Coesfeld arbeitete zudem als Grabungstechniker, Lehrer, freiberuflicher Museumsmitarbeiter. Sein besonderes Augenmerk in der neuen Position will er auf die „museale Archäologievermittlung“ legen. Etwa mit einem ausgeweiteten Angebot für Schulen oder die Lehrerfortbildung.

Die Keltenweltbekannter machen
Christoph Röder

Während Coesfeld neu auf dem Glauberg ist, gehört Christoph Röder schon länger zum Team und hat seit Mai 2023 die damals neu geschaffene Position des Stellvertretenden Direktors inne. Ihm obliegt nun die fachliche und inhaltliche Leitung von Museum und Archäologischem Park. Röder hat an der Gutenberg-Universität in Mainz Vor- und Frühgeschichte studiert. Zwischen 2005 und 2009 leitete er örtliche Lehr-Grabungen der Hessen-Archäologie. Für die Präsentationen im Kelten-Jahr Hessen war er der Digital-Kurator der Ausstellung.

Woran der Landesarchäologe wie der neue Direktor und sein Stellvertreter intensiv weiter arbeiten wollen: Das Alleinstellungsmerkmal der Keltenwelt am Glauberg mit dem Museum, dem Archäologischen Park und dem Forschungszentrum noch stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. „Denn in der Bundesrepublik ist dies einmalig“, so Professor Dr. Udo Recker. Ein Merkmal, das die Aussichten, gemeinsam mit dem Keltenmuseum Heuneburg in Baden-Württemberg und in Kooperation mit dem Centre Archaeologique Mont Beuvray in Frankreich die Chancen, als transnationales Unesco-Welterbe anerkannt zu werden, sicher erhöhen werden. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter weg. Der mindestens noch zehn Jahre dauern wird.

Titelbild: Das neue Direktorenteam der Keltenwelt am Glauberg: Marcus Coesfeld (links) und Christoph Röder.

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