Die nächsten Millionenprojekte
Von Klaus Nissen
Bis zum Ende des Zwanzigerjahre hat die Stadt Karben noch genug Geld für große Erneuerungen der öffentlichen Gebäude. Wann welche Summen für einzelne Kitas, Feuerwachen und Gemeinschaftshäuser investiert werden, steht im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes „Kommunales Immobilienmanagement Karben“ (KIM).
Auch Karben muss ans Gesparte gehen
Fünf Frauen und drei Männer kümmern sich im Rathaus unter der Leitung von Harald Kirch um die millionenschweren Neubau- und Sanierungsprojekte der städtischen Gemeinschaftseinrichtungen. Etwa zehn weitere Hausmeister, Reinigungs- und Hilfskräfte gehören ebenfalls zum Karbener Immobilienmanagement. Unabhängig davon ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft und die Karben Energie Gmbh, die die Biogasanlage an der Straße nach Heldenbergen betreibt.

Die Stadtverordneten sollen im Dezember den Wirtschaftsplan 2026 – und damit die millionenschweren Bauvorhaben der KIM absegnen. Das 19-seitige Papier macht unter anderem deutlich, dass der Sport, die Kitas und die Feuerwehren besonders von der relativ guten Finanzlage Karbens profitieren.
Neue Sporthalle für mehr als elf Millionen
Das größte aller Bauprojekte wird allerdings erst 2029 fertig sein: Die Dreifeld-Sporthalle auf Kloppenheimer Gemarkung. Sie soll ab 2027 östlich der Main-Weser-Bahn auf einer Wiese im Winkel des Pendler-Parkplatzes am Groß Karbener Bahnhof entstehen und damit optimal aus allen Richtungen erreichbar sein. Auf 11,55 Millionen Euro veranschlagt der Investitionsplan der KIM die Baukosten. Einen Steinwurf entfernt, auf dem Acker zwischen der Main-Weser-Bahn, dem Parkplatz und dem Groß Karbener Gewerbegebiet wird auf Wunsch des Parlaments zudem ein großes Sportgelände geplant.

Sehr viel Geld fließt bald auch in die Kindergärten. Im künftigen zentralen Neubaugebiet „Brunnenquartier“ wird das KIM ab 2028 eine Kita für sechs Gruppen bauen. Sie kostet laut Investitionsplan etwa 5,5 Millionen Euro. Der Neubau der nach einem Brand unbrauchbaren Kita von Kloppenheim kostet weitere 2,5 Millionen Euro. Die erste Million wird im kommenden Jahr fällig.
Kitas für Rendel und Petterweil
In Rendel bekommen die Kinder ebenfalls ein nagelneues Haus. Den Altbau haben Bagger schon zerlegt. Die Kinder werden neben der für sie sicher interessanten Baustelle in einem Container-Gebäude betreut. Allein dafür hat die Stadt fast eine halbe Million investiert. Der etwa vier Millionen Euro teure Neubau soll 2027 benutzbar sein.
So gut wie fertig ist der Neubau des Kindergartens in Petterweil. In die gut 3,5 Millionen Euro teuren dreiflügligen Anlage sind die Kinder schon eingezogen. Im nächsten Jahr sollen die Außenarbeiten fertig sein.

Die jungen Petterweiler haben am östlichen Ortsrand die Feuerwehr als Nachbarin. Das Gerätehaus mit den Aufenthaltsräumen ist ebenfalls weitgehend fertig, aber noch nicht benutzbar. Mitsamt der Einrichtung investiert das Karbener Immobilienmanagement dort rund 4,3 Millionen Euro.
Das nächste Feuerwehrhaus soll das Kim ab 2026 am Burg-Gräfenroder Ortsrand neben dem Friedhof errichten. Der Ersatzbau für die beengte Wache in der Ortsmitte wird vier Hallen und zwei Wohnungen bekommen. Kostenpunkt: 3,8 Millionen Euro. Anschließend ist ein auf 1,6 Millionen neues Feuerwehrhaus für Rendel geplant. Ebenfalls im Jahr 2029 soll eine etwa gleich teure Wache für Kloppenheim und Okarben entstehen – voraussichtlich neben der Bahn zwischen dem Okarbener Ortsrand und der Auffahrt auf die Nordumgehung.
Wohnungen und Tagespflege für Burg-Gräfenrode
In Burg-Gräfenrode steht ein weiteres Millionenprojekit bevor. Neben der Sporthalle an der Straße nach Groß-Karben fließt im nächsten Jahr die erste halbe Million für ein Haus mit vier Wohnungen, der neuen Tagespflege und dem Mini-Kindergarten des Müze-Familienzentrums. Insgesamt sind dafür bis 2028 rund 3,5 Millionen reserviert. Die dann frei werdenden Räume in der Alten Schule sollen nach heutigem Stand zu Wohnungen umgebaut werden.

Die weiteren Investitionen des KIM sind dann „nur“ noch fünf- bis sechsstellig. So bekommt die Feuerwehr Am Breul für 153 000 Euro im nächsten Jahr unter anderem eine Brandmeldeanlage, Lüftung und eine neue Bodenbeschichtung. Andere Maßnahmen modernisieren die Bürgerhäuser in Petterweil und Okarben. Der Saal im Bürgerzentrum soll eine neue Bühne und Lichttechnik bekommen.
Insgesamt investiert der städtische Eigenbetrieb nächstes Jahr mehr als acht Millionen Euro in Neubauten und Sanierungen. Das sind fast 1,6 Millionen mehr als 2025. Ab 2027 steigt dieser Ausgabenposten auf jährlich mehr als zehn Millionen Euro. 2026 erhöht die Stadt das Eigenkapital des KIM um fünf Millionen Euro. Zusätzlich nimmt der Eigenbetrieb 2,3 Millionen an Darlehen auf. Der Schuldenstand wird zum Jahresende auf 18,9 Millionen Euro beziffert.