Flüchtlinge

Projekt Interkultureller Austausch

Gemeinsam etwas Tun – das ist die zentrale Idee des Projektes „Interkultureller Austausch mit kreativen Anteilen“. Seit Beginn des Schuljahres machen an der Willy-Brandt-Schule in Gießen zwei Klassen der Fachoberschule Gestaltung und zwei Flüchtlingsklassen mit.

Vorurteile durch Dialog abbauen

Initiiert und begleitet wurde das Projekt von den Lehrkräften Simone Löffler und Wennemar Rustige. Ziel ist die Begegnung und der Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern. „Denn Vorurteile lassen sich nur durch Dialog abbauen“, sagt Istayfo Turgay, Ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter und Dezernent für Integration, Demografie und Teilhabe. Der Landkreis Gießen hat das Projekt mit 1200 Euro unterstützt.

Die Schülerinnen und Schüler vor ihrem „One World“-Graffiti. (Foto: Wennemar Rustige)

Für das Projekt wurden die Klassen miteinander gemischt und die Schülerinnen und Schüler konnten an einem Graffitiworkshop bei dem Graffitikünstler „triK“ oder an einem Keramikworkshop bei dem Keramiker Berthold Zavazki teilnehmen. Sie vermittelten zunächst die Grundtechniken. Danach haben die Jugendlichen, die meisten sind zwischen 16 und 18 Jahre alt, in Kleingruppen selbstständig Thema und Konzept für ein gemeinsames Produkt – Graffitis in der Tiefgarage der Willy-Brandt-Schule oder keramische Plastiken – entwickelt und umgesetzt, berichtet die Pressestelle des Kreises Gießen.

Talent gibt es überall

Nach vier Samstagen beeindrucken die Ergebnisse auch durch viel handwerkliches Können. „Talent gibt es ja überall“, stellt Istayfo Turgay fest. Eine Gruppe hat eine Jahreszeitenuhr getöpfert, eine andere hat sich selbst vor einer großen Meereswelle dargestellt. Einige der Graffitis haben politische Inhalte, werben für Frieden oder die Zusammengehörigkeit von Menschen über Grenzen hinweg.

Leo, Julia und Mohamed mit ihrer Meereswelle aus Keramik. (Foto: Teresa Gimbel)

Das Projekt ist ein Gewinn für alle – es sind Kontakte entstanden, die geflüchteten Jugendlichen haben über ihre Heimat oder Flucht berichtet. „Durch das praktische Arbeiten sind einzelne Verständigungsschwierigkeiten kein besonders großes Problem“, hat Wennemar Rustige beobachtet. „Und gleichzeitig lernen die geflüchteten Jugendliche im Gespräch auch noch mehr Deutsch.“

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