Gefährliche Pillen

Krank statt schlank

Von Michael Schlag

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz warnt vor lebensgefährlichen Schlankheitspillen aus dem Internet. Im vermeintlich pflanzlichen Medikament „Starvex“ haben Fachleute des LUA den in Deutschland verbotenen Arzneimittel-Wirkstoff Sibutramin nachgewiesen.

Lebensgefährliche Schlankheitspille

Eine Person aus Rheinland-Pfalz hatte das Produkt über das Internet im Ausland bestellt. Dem Zoll fiel das Päckchen bei der Einfuhrkontrolle auf und er schickte es zur Laboranalyse in das LUA. Dort bestätigte sich der Verdacht auf den schädlichen Inhaltsstoff. Sibutramin wurde früher in legalen Arzneimitteln gegen Adipositas (Fettleibigkeit) unter ärztlicher Aufsicht verabreicht. Wegen gravierender Nebenwirkungen besitzt der appetithemmende Wirkstoff aber seit Jahren keine Zulassung mehr. Sibutramin kann den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka drohen gefährliche Wechselwirkungen. Auch Todesfälle sind bekannt.

Verkauf ist Straftat

Das Landesuntersuchungsamt warnt deshalb: „Starvex“ sei kein harmloses Nahrungsergänzungsmittel, wie es die Verpackung glauben machen möchte, sondern ein nicht zugelassenes Medikament. Durch die fehlende Deklaration wüssten potenzielle Kunden nicht, welcher Gesundheitsgefahr sie sich aussetzten. Solche Mittel dürften in Deutschland nicht verkauft werden. Der Handel damit sei nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden könne. Das LUA weist in Schlankheitspillen immer wieder gesundheitsschädliche Substanzen nach und rät grundsätzlich vom Kauf solcher Mittel über das Internet ab. Eine Auflistung der Produkte, die nicht schlank, sondern krank machen, gibt es hier auf der Homepage des LUA

Foto: LUA Rheinland-Pfalz

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