Die Kernfrage
Von Bruno Rieb
Die Landbote-Rubrik, die glücklich machen soll, beantwortet heute die Kernfrage.
Nach oben oder unten?
Wie viele Windräder sind erträglich? Wie bekämpft man Neonazis wirkungsvoll? Etwa mit weglachen? Wie erreicht man Reichtum für alle?
Wirklich interessante Fragen. Aber auf die wahre Kernfrage ist eine andere. Wir stießen darauf nach der Kirschenernte in gemütlicher Runde bei Kirschmichel, Kuchen, Kaffee und anderen Getränken. Sie lautet: Müssen Kirschen mit dem Stilansatz nach oben oder nach unten in den Entkerner?
Nach kurzer Diskussion ergab sich folgendes Meinungsbild: drei für „nach oben“, einer für „nach unten“. Eine enthielt sich mit der Erklärung „ich schneide sie mit dem Messer auf“ und erntete dafür „ach was?“, „ach nee!“ und „hmmm?!“.
Ein Experiment mit Mirabellen – Kirschen waren leider aus – hat nun gezeigt: Es ist egal, ob sie mit dem Stilansatz nach oben oder unten in den Entkerner wandern, der Stein flutscht gleich gut raus. Seitlich ging in diesem falle nicht, weil die Kerne der Mirabellen länglich waren. Mit den runden Steinen der Kirschen dürfte aber auch das funktionieren.
Die nächste Kernfrage wird sein: Wie werden die Steine richtig aus Pflaumen entfernt?
„Na gut – aber im Kirschenmichel bleiben die Kerne beim Backen drin!“ hat Peter Brunner diesen Beitrag auf Facebook kommentiert. Das ist wieder eine dieser Kernfragen, die der Landbote so liebt, und zwar eine ganz schön kernige, so dass wir uns hier damit beschäftigen wollen. Also: Bleiben die Steine in den Kirschen, sehen die und der ganze Michel besser aus. Die Michel-Variante mit Kern ist gut für Menschen, die die Herausforderung lieben, und vielleicht auch für Zahnärzte. Entsteinte Kirschen verlieren nicht nur ihre Form, sie verlieren auch ihren Saft an den Michel, der dadurch stärker das Aroma der Frucht annimmt. Diese Kernfrage ist also vorwiegend Geschmackssache.