Friedberg abgehängt
In Friedberg sollen ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 nur noch zwei Intercityexpresszüge (ICE) pro Tag halten. Bislang sind es 13. Die Wetterauer Kreisstadt protestiert gegen diese erhebliche Verschlechterung.Die Stadt wurde nicht gefragt
Nach Angaben der Bahn ist der Grund dafür das Abhängen Friedbergs von den Schnellzügen die Verlagerung des Angebots auf die Schnellfahrstrecke Kassel–Fulda. Hinzu kommen baubedingte Einschränkungen und die Konkurrenz durch den Nahverkehr, der mit Deutschlandticket günstiger und zeitlich fast gleich schnell sei. Für Friedberg bedeutet das, dass die meisten ICE-Züge künftig ohne Halt durchfahren. Lediglich die touristische Direktverbindung Frankfurt – Hamburg – Sylt wird weiterhin in Friedberg halten.
Die Stadt Friedberg sei davon lediglich informiert worden, einen Dialog habe es nicht gegeben, beklagt die Stadt in einer Pressemitteilung. Sie befürchtet, dass sich die als „temporär“ angekündigten Einschränkungen zu einem dauerhaften Zustand werden könnten.
Leistungsfähige Bahnanbindung gefordert
„Wir können nicht nachvollziehen, warum Friedberg als Kreisstadt, Bildungs- und Wirtschaftsstandort sowie reichweitenstarken Zukunftsprojekten im Schienenfernverkehr abgehängt werden soll. Täglich pendeln tausende Menschen von und nach Friedberg. Wir haben die klare Verantwortung und den Wunsch, Straßen zu entlasten und den Verkehr auf die Schiene zu lenken. Die Pläne der Bahn erschweren diese Bemühungen massiv. Unsere Region braucht eine verlässliche, moderne und leistungsfähige Bahnanbindung“, erklärt Friedbergs Bürgermeister Kjetil Dahlhaus.
Titelbild: Die meisten ICEs halten künftig nicht mehr in Friedberg. (Archivbild)