Karbener Stadtlauf

Sonne satt und 600 Finisher

von Helmut Serowy

Anlässlich der 100-Jahr-Feier des Karben Sportvereins 1890 e.V. organisierten  einige Laufbegeisterte der Turnabteilung im Jahre 1990 einen „Karbener Stadtlauf“. Zur Premiere vor 35 Jahren starteten die Erwachsenen über sechs Kilometer, Schüler und Jugendliche über drei Kilometer. Zwischen 50 bis 100 Läuferinnen und Läufer stellten sich in den folgenden Jahren am Günter-Reutzel-Sportfeld über diese Distanzen dem Starter.

Inzwischen umfasst das breit aufgestellte Programm des Karbener Stadtlaufes neben Halbmarathon und zehn Kilometern noch einen 5,3-km-Jedermann-Lauf, ein 3,1-km-Rennen für Jugendliche, einen 1,5-km-Lauf für Schüler und den 300-m-Start für Bambini. Auf dem Gelände vor dem KSV-Sporthaus bieten die rührigen Veranstalter zusätzlich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Tombola an. Da beim Karbener Stadtlauf traditionell die Sonne voll aufdreht, herrscht daher auch bei der abschließenden Fete stets reger Trubel.

Etwas zäh entwickelten sich dennoch nach zweijähriger Corona-Pause 2020/21 mit dem erneuten Einstieg in den Karbener Stadtlauf die Teilnehmerzahlen. Um so glücklicher waren die Organisatoren, dass zur 34. Auflage wieder über 500 Voranmeldungen für einen kräftigen Aufschwung sorgten. Letztlich registrierten sie höchst erfreuliche 600 Finisher – und damit deutlich mehr als in den Jahren vor der Zwangspause.

Dass in Karben auch bei herrlichem Sommerwetter auf amtlich vermessenen Strecken schnelle Zeiten gelaufen werden können, zeigen die Streckenrekorde, die beim Halbmarathon von Florian Neuschwander 2014 auf 1:12:14 Stunden und von Anna Herzberg 2017 auf 1:24:00 Stunden gehievt wurden. Über zehn Kilometer erreichten 2005 Terefe Desaleng mit 31:52 min und 2019 Tinka Uphoff mit 37:12 min die bisherigen Bestmarken.

Halbmarathon

Zum Halbmarathon-Start um 9 Uhr herrschten im Nidda-Tal bei etwas Wind noch angenehme Temperaturen. Im Verlaufe der vier Runden entlang des Flüsschen und durch die Stadt heizte die Sonne den Läuferinnen und Läufern auf der Langstrecke aber schon mächtig ein. Entsprechend häufig steuerten sie die Verpflegungsstellen an.

Der Hessische Halbmarathon-Meister Fabian Sposato (SSC Hanau-Rodenbach) lag auch in Karben über die 21,1-km-Distanz in Front

Sofort nach dem Start vor dem Sportgelände und der Nidda-Brücke setzte sich ein Trio an die Spitze der 177 Starter. Der Hessische Halbmarathon-Meister Fabian Sposato vom SSC Hanau-Rodenbach übernahm das Kommando und siegte nach recht gleichmäßigen Rundenzeiten klar in 1:13:08 Stunden. In der Verfolgung steigerte sich der Vorjahressieger Marius Dorn (Adidas-Runners) um knapp zwei Minuten auf 1:15:40 Stunden. Damit lag er erneut in der M35 in Front. Bronze erkämpfte sich der M30-Sieger Tobias Harig vom Bruse Sauerland Ski Team in 1:16:01 Stunde vor den Zweiten der M30 und der M35, dem vereinslosen Brhane Okbay (1:18:56 Stunden) und Jan-Philipp Berndt (Papa-Kind-Treff – MüZe, 1:20:08 Stunden).

Im engen Zieleinlauf gewann Johannes Seidenspinner mit 1:29:10 Stunden die M40, Christoph Busch mit 1:29:24 Stunden die M45 und Thomas Olt vom SV Fun-Ball Dortelweil mit 1:29:29 Stunden nach Silber im Vorjahr nun die M55. Schnellster Starter der M50 war Bodgan Ilchenko aus der Ukraine mit 1:32:47 Stunden. Weitere Senioren-Erfolge verbuchten in der M65 Oswald Renz vom TSV Rot (1:35:33 Stunden), in der M60 Ralf Warwas von der SG Stern RheinMain (1:42:10 Stunden), in der M70 Werner Krah vom TV Weißkirchen (1:58:15 Stunden) und in der M75 erneut Lokalmatador Gerhard Engert von der TG Karben (2:08:55 Stunden).

Sabine Beck (RLT Rodgau) setzte sich beim Halbmarathon der Frauen gegen Sarah Winterstein (SSC Hanau-Rodenbach) durch

Die erste Halbmarathon-Runde schlossen bei den Frauen Sabine Beck von der RLT Rodgau und Sarah Winterstein vom SSC Hanau-Rodenbach noch gemeinsam ab. Anschließend löste sich die Zweite der Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften der W40 – Sabine Beck – etwas. Die Vorjahres-Vierte und W35-Siegerin feierte diesmal den Frauen- und den W40-Erfolg in 1:32:07 Stunden. Anschluss hielt die Hauptklassen-Schnellste Sarah Winterstein mit der Endzeit von 1:33:11 Stunden aber weiterhin.

Nach Silber im Frauen-Klassement und Gold in der W40 über 10 Kilometer im letzten Jahr sicherte sich Claudia Seitz von der Eintracht Frankfurt Triathlon mit 1:45:37 Stunden beim Halbmarathon Bronze in der Frauen- und Silber in der W40-Wertung. Trotz unterschiedlichen Renngestaltungen liefen dahinter Iris Stolte-Vossel vom Tus Griesheim und Stefanie Hoin gemeinsam über die lange Zielgerade. Zeitgleich in 1:51:01 Stunden erreichten die beiden W45-Starterinnen als Vierte und Fünfte den Zielbogen.

Jana-Jasmin Stumpp von der LGV Marathon Gießen verbesserte sich als Gesamt-Sechste mit 1:54:26 Stunden um vier Plätze. Nach Silber im Vorjahr freute sich sich zudem über Gold in der W35. Mit dem siebten Platz setzte sich Iris Lenhard nach 1:55:39 Stunden in der W55 an die Spitze. Die W50 führte Ute Rupp-Süß vom TSV Dudenhofen (2:05:21 Stunden), die W30 Annika Lehmann (2:18:07 Stunden), die W65 Astrid Muth (vegan4futue, 2:20:39 Stunden) an.

10 Kilometer

Fünfzehn Minuten nach den Halbmarathonis schickte der Starter 215 Läuferinnen und Läufer über 10 Kilometer auf ihre Zwei-Runden-Tour durch das Nidda-Tal. Hier setzte der Triathlon-Weltmeister der U23 von 2007 – Gregor Buchholz vom SC Wiesbaden – das Ausrufezeichen. Mit 33:06 min jagte er dem Feld voraus und gewann zugleich die M35. Den Sprung auf das zweite Siegertreppchen schaffte der schnellste M40-Starter Fabian Straulino vom VfL Münster ReaCard Triathlon Team mit ebenfalls flotten 34:57 min.

Die 10-km-Konkurrenz hatte im Niddatal der Triathlon-Weltmeister der U23 von 2007 – Gregor Buchholz (SC Wiesbaden) – im Griff

Um den Bronze-Rang und den Hauptklassen-Sieg duellierten sich Felix Kern von der TSG Kleinostheim und Merhawi Micael (Roadrunners Südbaden). Gemeinsam nahmen sie die zweite Runde in Angriff. Im Finish hatte schließlich der Vorjahres-Sechste Felix Kern den längeren Atem. Mit einer Steigerung um 48 Sekunden auf 34:57 min setzte er sich knapp gegen Merhawi Micael (35:04 min) durch. Damit verteidigte er auch seinen ersten Rang in der Hauptklasse erfolgreich.

Hinter dem zweiten M35-Läufer Daniel Kruff von Spiridon Frankfurt (36:09 min) meldete sich der M50-Sieger Markus Schraub vom TSV Krofdorf-Gleiberg mit ausgezeichneten 36:26 min wieder stark zurück. Er setzte sich damit gegen den M40-Zweiten Benjamin Fuchs (Willpower, 36:43 min) und den M45-Sieger Lars Hesemann von Eintracht Frankfurt (36:51 min) durch. Auf dem neunten Platz folgte der M30-Starter Julia Wurm vom SSC Hanau-Rodenbach (37:56 min).

Erfolgreich waren bei den Senioren zudem Peer Völkner (43:51 min) in der M60, Stefan Richter von der LG Bad Soden/Neuenhain (44:45 min) in der M55, Reiner Dietz vom TV Lauterbach  (48:04 min) in der M65, Alfred Traute (Belc89, 53:48 min) erneut in der M75, Norbert Wolf vom LT Unterreichenbach (54:33 min) in der M75 und Norbert Gündling vom TV Goldbach (1:08:10 Stunden) in der M80.

Nadja Heininger (SSC Hanau-Rodenbach) dominierte das Frauenfeld über 10 km

Mit dem sicheren Frauen-Erfolg hielt Nadja Heininger beim 10-km-Rennen in Karben die Fahne des SSC Hanau-Rodenbach hoch. Die Gesamt-Zwölfte blieb mit 39:31 min sicher unter der 40-Minuten-Marke und lag auch in der W35 in Front. Spannend entwickelte sich die Entscheidung um die beiden weiteren Podestplätze. Mit 41:06 min hatte schließlich die Hauptklassen-Siegerin Marie Conradi knapp die Nase vor der W30-Schnellsten Simone Winter, die nach 41:16 min folgte.

Als Vierte siegte Tamara Stoiko vom benachbarten TV Rendel nach 42:26 min in der W40 vor der zweiten W40-Starterin Eva Buchholz vom SC Wiesbaden. Obwohl Eva Buchholz noch einen Babyjogger vor sich herschob, finishte sie bereits nach 43:51 min. Mit ihrem sechsten Platz in 45:19 min sicherte Rita Marucci von Eintracht Frankfurt Triathlon den W50-Erfolg ab.

Goldmedaillen holten sich zudem in der W45 Corinna Bernstein (52:54 min), in der W55 Heike Förster-Steil vom LT Freigericht (54:07 min), in der W65 Christina Kostka (1:05:58 Stunden) und in der W60 Monika Lukas vom Tria-Team Bruchköbel (1:11:45 Stunden).

5,3 Kilometer

Mit 110 Startern war auch der „Jedermannlauf“ über 5,3 Kilometer beim 34. Karbener Stadtlauf gut besetzt. Das Feld führte über die einmal zu durchlaufende Runde Louis Hudy vom TV Rendel souverän in 18:09 min vor dem vereinslosen Dominik Miczka an, der nach 19:11 min finishte. Die Plätze drei und vier erreichten die M40-Starter Christian Robin mit 19:30 min und Raffael Berger vom Tria-Team Bruchköbel (20:47 min).

Vor dem Karbener Sportgelände starten die Läuferinnen und Läufer über die 5,3-km-Runde

Auf den Plätzen fünf, sechs und sieben landeten die Sieger der M45, der M50 und der M30 – Nils Wagner (21:00 min), Thomas Kinast aus Herborn (21:45 min) und Arne Wagner (21:51 min). Carsten Benner (Triathlon Wetterau, 23:08 min) gewann die M55, Wolfgang Pöhlemann (Pöhlemann-Augenoptik, 34:48 min) die M60 und Ralf Plewka von der DJK Frankfurt-Süd (34:56 min) die M65.

Hart umkämpft war der Frauen-Sieg über die 5,3-km-Distanz. Nur sechs Sekunden hinter dem zweiten Läufer stürmte bereits als Gesamt-Dritte die Hessenmeisterin über 1500 m – Johanna Ebert vom TV Rendel – in 19:17 min über die Ziellinie. Dichtauf folgte in 19:25 min als Zweite und W30-Schnellste Chantal Buschung von Spiridon Frankfurt – Frauen-Dritte und W30-Siegerin der Hessenmeisterschaften im 10-km-Straßenlauf.

Die Plätze drei und vier im Frauen-Klassement erreichten mit Anna Schultz-Coulon von der TSG Heidelberg in 23:26 min und Elisabeth Junker in 23:53 min zwei weitere W30-Läuferinnen. Nur eine Sekunde trennten anschließend die U16-Siegerin Lisa Reimund (Running Reimunds, 25:16 min) und die Hauptklassen-Zweite Ava Schuebeler (25:17 min).

Die W60 führte Anette Huebner (28:47 min), die W45 Alexandra de Aguiar (28:59 min), die W35 Melanie Schön (31:47 min), die W55 Astrid Panzer (34:15 min), die W50 Grace Sandner (peoples Fitness Clubs, 34:48 min) an.

Jugend – Schüler – Bambini

Auch die Wettbewerbe der Jugendlichen, Schüler und Bambini verzeichneten weitere, deutliche Teilnehmer-Steigerungen. Über die 3,1-Kilometer-Runde rannten 26 Jugendliche um die Wette.

Die Konkurrenz hatte der U16-Sieger Maksim Pavlovic vom Tria-Team Bruchköbel mit 11:08 min im Griff. Silber sicherte sich der schnellste U14-Läufer Linus Dressler vom Fun Ball Dortelweil in 11:37 min vor dem Zweiten der U16, Julius Hesemann ein Eintracht Frankfurt Triathlon (11:51 min). Als Vierter verteidigte Lucas Heber vom Tria-Team Bruchköbel nach 11:55 min seinen Vorjahres-Erfolg in der U12.

Einen Doppelsieg feierten nach15:31 min bei den Mädels Kira Stoiko (TV Petterweil) und Eleonora Stoiko (TV Rendel). Kira Stoiko führte die U16 an, Eleonora Stoiko gewann die U14 vor der Drittplatzierten Mina Klein vom SV Germania Ockstadt (15:38 min), der Vorjahressiegerin über die 1,5-km-Distanz. Zeitgleich belegte Anna Jakob vom TV Rendel mit 15:38 min den dritten Platz in der U14.

Mit 50 Finishern verdoppelte sich die Starterzahl der Schülerinnen und Schüler über 1,5 Kilometer. Da diese zwei Runden um das Sportgelände durchwetzten, kamen sie auch in den Genuss doppelter Anfeuerung entlang des Kurses. Einmal mehr führte Ben Rockensüß vom TSV Kirchhain das Feld an. Mit 5.35 min siegte er zugleich vor dem Gesamt-Zweiten Levi Grimmelbein von der LG Wettenberg (5:40 min) in der U12-Wertung. Erneut erfolgreich war in der U10 Jonas Heber vom Tria-Team Bruchköbel (5:51 min), der sich vom vierten Rang im Gesamt-Klassement auf den Bronze-Rang verbesserte. Als Vierter lag Dominik Heitzer mit 6:07 min in der U14 in Front.

Stark präsentierte sich bei den Schülerinnen die U10-Siegerin Martha Blume, die in 6:19 min nur sechs Schülern den Vortritt ließ. Sie verwies damit die Erste der U14, Jente Beeck, mit 6:30 min auf den zweiten und die U12-Schnellste Franziska Hesemann von der Eintracht Frankfurt mit 6:54 min auf den dritten Rang. Paula Blume gewann die U8 in 7:07 min.

Aufgeregt versammelten sich die Bambini hinter dem Vereinshaus zu ihrem 300-m-Start. Auf der endlos langen Zielgeraden heftig angefeuert feierte Leno Beisiegel den Gesamtsieg nach 1:09 min vor Niklas Knoll vom Laufprojekt Büdingen (1:11 min). Ihnen folgten gleich fünf Läuferinnen, angeführt von Ella Kowalick in 1:11 min, Elisa Marroquin in 1:12 min sowie den mit 1:15 min zeitgleichen Ida Raabe (TG Groß-Karben) und Victoria Portillo Paz.

Vollständige Ergebnisslisten sind unter www.maxx-timing.de einzusehen.

Titelbild: Über 600 Starter sorgten beim 34. Karbener Stadtlauf für eine Riesen-Kulisse

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