Heizpellets

Pelletpreise schießen hoch

von Michael Schlag

Die Pelletpreise sind im Januar sprunghaft gestiegen, das gilt besonders für lose Holzpellets. „Der Markt befindet sich in einer Teuerungsspirale, die sich bereits zum Jahreswechsel angedeutet hat“, schreibt der Informationsdienst des Berliner Energiemaklers Heizpellets24. Die Gründe: sinkende Temperaturen und knappe Vorräte.

Stimmung kippt

Heizpellets kosten erstmals seit einem Jahr wieder über 300 € je Tonne. In Mittelhessen und Rhein-Main sind sie kaum mehr unter 325 € zu haben. Woher kommt die plötzliche Trendwende? Die Pelletpreise waren im ganzen Sommer stabil auf niedrigem Niveau um 250 € und selbst im Herbst noch eher leicht sinkend. In Erwartung weiter sinkender Preise blieb das Verbraucherinteresse schwach, jetzt kippt die Stimmung offenbar: In Erwartung weiter steigender Preise geht die Nachfrage in die Höhe.

Quelle: Heizpellets24

Trendwende

Heizpellets24 sieht eine umfassendere Trendwende: „Nach rund zwei Jahren Lethargie deutet sich ein neuer Zyklus an“. Im Rückblick sieht es demnach so aus: Nach Energiekrise und dem staatlich subventionierten Neubauboom bei Pelletheizungen habe der Heizungsmarkt einen Einbruch erlebt und die Verbraucher lebten von ihren Vorräten. Der verschärfte Wettbewerb um die verbliebenen Kunden drückte 2024 auf die Gewinnmargen der Händler, sie hielten die Lagerbestände gering und die Produktion passte sich dem Bedarf an. „Diese Phase scheint nun vorbei“. Seit Mitte Dezember bereits hätten sich eine erhöhte Verbrauchernachfrage und steigende Großhandelspreise gegenseitig befeuert.

Pelletlieferung im Sommer 2024, da war die Welt noch in Ordnung

Seit Anfang Januar melden sich die Käufer zurück, denn wer für den laufenden Winter noch Brennstoff benötigt, probiere dem weiteren Preisanstieg zuvorzukommen. Die steigende Nachfrage treffe den Pelletmarkt in einem ungünstigen Moment. Da zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag weniger Pellets produziert wurden, sei aktuell weniger Ware im Vorlauf als üblich. Falls noch eine Kälteperiode kommt, könnte das Angebot im Großhandel knapp werden.

Bis zu 400 Euro in Sicht

„Mit Blick auf die Lieferketten“ rechnet Heizpellets24 mit Pelletpreisen im Februar oder März von bis zu 400 Euro je Tonne. Für Verbraucher mit akutem Brennstoffbedarf dürfte es sich lohnen, schnell zu handeln. Eine Möglichkeit jetzt: Wer nur geringe Mengen braucht, um über den Winter zu kommen, der könne auf die derzeit günstige Sackware ausweichen. Wer noch ausreichend Pellets im Lager hat, solle die Situation aber besser bis zum Sommerhalbjahr aussitzen. Allerdings: Preise von 250 Euro je Tonne wie 2024 werde man so bald nicht mehr sehen.

Landbote-Leser gut beraten

Gut beraten übrigens waren die Leser des Landboten. Am 10. Dezember 2024 schrieben wir an dieser Stelle (Pellets kosteten damals 250 € pro Tonne): Fällt der Winter kalt aus, wird das bei den Pelletlieferanten als steigende Nachfrage ankommen, „die auch zu einer saisonal nicht üblichen Steigerung der Preise führen dürfte“. Verbraucher, die noch nicht sicher für den ganzen Winter bevorratet sind, sollten besser noch im alten Jahr aktiv werden.

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