Friedberger Grüne sehen Park bedroht
Die Kreisverwaltung in Friedberg (Wetteraukreis) soll für 3,9 Millionen Euro ausgebaut werden, weil mehr Personal für die Betreuung von Flüchtlingen nötig ist. Die örtlichen Grünen befürchten, dass der Ausbau zu Lasten eines kleinen Parks gehen wird.
„Wertvolle Bäume werden geopfert“
Nach dem Dichterfürsten Goethe ist der Platz im Zentrum Friedbergs benannt, der zwischen der Kreisverwaltung und dem Augustinergymnasium liegt. Ob der Platz so schön ist wie die Dichtkunst des Goethes, darüber kann man streiten. Immerhin ziert die Fläche ein kleiner Park, der direkt am Kreishaus liegt. Wir das Verwaltungsgebäude erweitert, dann werden, „wertvolle Bäume, darunter eine wunderschöne Rotbuche, bald der Kettensäge zum Opfer fallen“, warnen die Friedberger Grünen in einer Pressemitteilung. Landrat Joachim Arnold (SPD) und Friedbergs Bürgermeister Michael Keller (SPD) würden „mit einem Kaufvertrag Fakten auf Kosten der Lebensqualität schaffen“, ohne dass „Alternativen in demokratischen Beratungsgremien besprochen werden“, wird der Grünen-Stadtverordnete Rudi Mewes in der Pressemitteilung zitiert.
Die Planung für die Kreishauserweiterung ist laut Kreispressesprecher Michael Elsaß „in einem sehr frühen Stadium“. Es werde auch geprüft, ob die vorhandenen Gebäude aufgestockt werden können. Wenn erweitert werde, dann werde man die Bäume des Parks so weit wie möglich erhalten.
Geld noch nicht genehmigt
Geld noch nicht genehmigt
Die 3,9 Millionen Euro für den Ausbau des Kreishauses sind mit dem jüngsten Nachtragshaushalt des Wetteraukreises mit großer Mehrheit – auch mit den Stimmen der Kreistagsfraktion der Grünen – beschlossen worden. Der Nachtrag sieht neben dem Geld für die Verwaltungserweiterung auch fünf Millionen Euro für die Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen vor. Um diesen Nachtragsetat streitet Landrat Arnold mit der Kommunalaufsicht. Das Regierungspräsidium hat das Zahlenwerk noch nicht genehmigt. Es fragte nach, weil der Wetteraukreis wegen seiner hohen Schulden unter dem Schutzschirm des Landes steht und eigentlich keine neuen Schulden machen darf. Landrat Joachim Arnold (SPD) sieht für weitere Erläuterungen keinen Grund. Er interpretierte die Nachfrage des Regierungspräsidiums als Ablehnung des Nachtragsetats und damit als Verweigerung des Geldes für die Flüchtlingsbetreuung.