Zuckersteuer

Viele Kinder sind zu dick

„Unser Jugendärztlicher Dienst hat im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Kinder im Rahmen der Überprüfung der Schuleignung untersucht. Während die Zahngesundheit heute besser ist als noch vor einigen Jahren, gibt der Anteil von Kindern mit Übergewicht Anlass zur Sorge. Etwa jedes neunte Kind bringt schon zu viel auf die Waage.  Das ist eine schlechte Entwicklung, gerade weil mit dem Schulbesuch der Bewegungsdrang weniger ausgelebt werden kann“, meint die Wetterauer Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

Kinderärzte fordern Zuckersteuer

Der Forderung des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte, eine Steuer auf zuckerhaltige Speisen und Getränke einzuführen, steht die Wetterauer Gesundheitsdezernentin positiv gegenüber. Gerade vor dem Hintergrund, dass mit zunehmendem Alter die Zahl der übergewichtigen Kinder zunehme und bereits sechs Prozent der Jugendlichen unter einem krankhaften Übergewicht leiden, zeigt deutlich, dass hier dringend etwas getan werden muss. „Mit einer Selbstbeschränkung der Industrie kommen wir da nicht weiter, zumal mit irreführenden Aussagen immer wieder für stark zuckerhaltige Getränke und Speisen geworben wird, die alles andere als gesund sind.“

Obst ist besser als Smoothies und Zuckerkram, finden (von links) die Kinderärztin Isabel Therapides, Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, Jürgen Nickel und Claudia Müller-Ladner vom Fachdienst Gesundheit des Wetteraukreises. Fotos: Pixabay, Wetteraukreis

Beispielhaft nannte die Wetterauer Gesundheitsdezernentin Smoothies, die als besonders gesund beworben werden. Tatsächlich liege der Zuckergehalt mitunter über dem von Cola. Zudem werde das  Smoothie wie ein Getränk zu sich genommen, obwohl es eher eine kleine Mahlzeit sei. Problem dabei: Der Sättigungseffekt von Flüssigkeiten sei deutlich geringer als der von frischem festen Obst, das erst einmal zerkaut werden muss. Dadurch dauere das Essen länger, und man werde besser satt, zumal frisches festes Obst durch das größere Volumen den Magen besser ausfüllt als ein Smoothie.

„Solche und auch andere Lebensmittel, die viel Zucker enthalten, sollten nicht nur zusätzlich besteuert werden, sondern auch nach einem festgelegten Standard entsprechend gekennzeichnet werden, fordert die Wetterauer Gesundheitsdezernentin und SPD-Politikerin .

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