Unser Wasser

Der Badesee und das Grundwasser

Die Schönste Form des Wassers: Badesee. Hier der bei Inheiden am wasser5Samstag, 24. September. Der Sommer hat den Herbst erobert. Die lange Trockenheit zeigt, wie wichtig Wasser für Mensch und Natur ist. Der Landbote würdigt das Wasser in einer Serie. Unser kreative Leserschaft kann sich gerne beteiligen.

Vielfältiger Stoff

„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser, denn Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück“, meinte der griechische Philosoph und Mathematiker Thales von Milet vor 2600 Jahren.

Ins Wasser des Inheidener Sees (oder Trais-Horlofer See, wie er nach dem anderen Ort an seinem Ufer genannt wird) kehrt der Mensch jedenfalls gerne zurück. Das vollgelaufene Loch aus dem Braunkohletagebau – immerhin gut 35 Hektar große und knapp 30 Meter tief – gehört zu den beliebtesten Badeseen der Region. In die Wetterau wurde einst Loch um Loch gegraben, um Braunkohle zu fördern. So sind rund 30 Seen entstanden, die seit kurzem als „Wetterauer Seenplatte“ firmieren. Der bei Inheiden ist bislang der einzige Badesee. Bei spätsommerlichen Temperaturen fanden sich am Samstag einige Badegäste ein. Eine frische Brise lockte die Segelboote aufs Wasser während man sich am Ufer in der Sonne räkelte.

Trinkwasser

Wenige hundert Meter vom See ist Wasser in anderer Form gefragt: 7als Trinkwasser. In seinem Wasserwerk Inheiden darf der Strom- und Wasserversorger Oberhessische Versorgungsbetriebe AG (Ovag) bis zu 16,5 Millionen Kubikmeter Grundwasser im Jahr fördern. Die Ovag beliefert auch die durstige Metropole Frankfurt. In den 1990er Jahren sorgte die Grundwasserentnahme im Vogelsberg für heftige Diskussionen. Vogelsberg-Kommunen schlossen sich zur „Schutzgemeinschaft Vogelsberg“ zusammen, um den Wasserraubau zu stoppen. Mit Erfolg: unter der Leitung des einstigen Bürgermeisters des Vogelsberg-Städtchens Gedern betrieb die Ovag eine besonnene Grundwasserförderung. Nun ist die Diskussion über den Grundwasserraubbau erneut aufgeflammt, weil die Ovag zusammen mit dem Zweckverband Mittelhessische Wasserbetriebe eine neue Fernwasserleitung baut, durch die aus Brunnen bei Gießen und Lich Jährlich mindestens zwei Millionen Kubikmeter Wasser nach Frankfurt fließen sollen. Die neue Fernwasserleitung diene „lediglich dem kommerziellen Vermarkten von mittelhessischem Grundwasser und niedrigen Wasserpreisen zum Beispiel in Frankfurt“, meint die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Vogelsberg Cécile Hahn. Die Wasserversorgung im Ballungsgebiet werde nachhaltig beschädigt, da durch die neue Wasserlieferung Frankfurter Brunnen geschlossen werden sollen.

Ideen und Anregungen entweder als Kommentar zum Artikel oder per Mail zur redaktionellen Aufbereitung an info@landbote.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert