Theater Altes Hallenbad

Gerd Knebel kommt zum  Anfang

Der legendäre  „Flatsch“- und „Badesalz“-Mitbegründer Gerd Knebel kommt zur Premiere des neuen Kultur-Halbjahres ins  Theater Altes Hallenbad.  Am 10. August 2018 um 19.30 Uhr gastiert er mit seinen Band-Kolleginnen Kerstin Pfau von den Rodgau Monotones und Carmen Knöll im Bandprojekt „Insoulin“ an der Haagstraße 29 in Friedberg. Bis in den Dezember organisiert die Kultur-AG 23 weitere Konzerte, Theater- und Kleinkunstabende und sogar eine selbst produzierte Oper.

Kulturprogramm im Theater Altes Hallenbad

In „Medea“ von Luigi Cherubini singt die Mezzosopranistin Cornelia Haslbauer die Hauptrolle. Zwischen dem 21. und 30. September gastieren in den vier Aufführungen professionelle Opernsänger gemeinsam mit dem Friedberger Klangbad-Chor und Kammerorchester. Weitere Highlights sind zum Beispiel der Auftritt der Jazzsängerin Lyambiko am 7. September und tags darauf die mit Live-Musik vertonte Aufführung des Stummfilm-Klassikers „Nosferatu“.

Das Opßernteam des Theaters Altes Hallenbad inszeniert im September das selten gespielte Werk „Medea“ von Cherubini. Foto: Aha

Schon am 18. August gastiert Ulla Meinecke zum zweiten Mal im Alten Hallenbad. Aus Tibet und Ägypten berichten am 11. September die Friedberger Fotojournalisten Dieter Glogowski und Andrea Nuss. Die Brüder Luis und Fernando Costa reisen für ihren Auftritt am 10. November extra aus Portugal nach Friedberg: Mit Cello und Klavier lassen sie Musik von Schumann und Brahms erklingen. Das Frankfurter Stalburg-Theater von Michi Herl gibt mit „Wer kocht, schießt nicht“ am 27. Oktober ein Wetterau-Gastspiel. Zweimal gibt es Kindertheater: „Heinrich der Fünfte“ und „Der Waschlappendieb“ werden am 24. August und am 31. Oktober speziell für Kita-Kinder und Grundschüler aufgeführt. Die Poetry-Slam-Kreismeisterschaft wird das Kulturprogramm am 8. Dezember beschließen.

Auf Dauer braucht es mehr Aktive – und Geld

All dies geschieht weitgehend auf eigenes Risiko der etwa zwölf Kultur-AG-Mitglieder und ihrer Förderer. Von der Stadt Friedberg bekommt das Programm momentan einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro. Die Hallenbad-Leute freuen sich darüber. Aber: „Um eine solche Einrichtung, die weit über Friedberg ausstrahlt, nachhaltig zu betreiben sind eigentlich mehr öffentliche Investitionen in die Kultur nötig“,  meint der AG-Sprecher Andrej Seuss. Es mache zwar Spaß, ehrenamtlich und unbezahlt Kulturarbeit zu leisten. Auf Dauer brauche man dafür aber noch mehr Mitstreiter und Geld. Letzteres beispielsweise für Hausmeister, Reinigung und eine bessere Licht- und Tontechnik im Saal. Seuss, Lang und ihre Freunde bemühen sich um mehr Vernetzung. Das Alte Hallenbad ist bereits Veranstaltungsort des „Kultursommers Mittelhessen“. Die ehrenamtlichen Eventmanager sind neuerdings auch Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft soziokultureller Zentren.

Das Jugendstil-Hallenbad aus dem Jahre 1909 wird seit Jahren zum Kulturhaus umgebaut. Parallel dazu gibt es darin schon ein reichhaltiges Kulturprogramm, organisiert von ehrenamtlichen Enthusiasten. Foto: Nissen

Das Kulturzentrum an der Friedberger wurde seit 1909 als Schwimmbad mit Spenden Friedberger Bürger erbaut. 1980 versiegelte die Stadt Friedberg das nicht mehr genutzte Gebäude. 29 Jahre dauerte der Dornröschen-Schlaf. Dann übernahmen wieder Friedberger Bürger in Eigenregie das in Sichtweite zur Stadtkirche liegende Areal. Seitdem bauen sie in unbezahlter Eigenleistung mit Spenden und mit Zuschüssen von staatlichen Stellen, Denkmalbehörden und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz das Gebäude zum Kulturhaus um. Rund 2,8 Millionen Euro wurden bisher investiert, sagt der Fördervereins-Vorsitzende Uli Lang. Die To-Do-Liste sei aber noch lang. Als Fernziel strebt die 1500 Fördermitglieder zählende Gesellschaft der Freunde des Theaters Altes Hallenbad ein Kulturzentrum mit Gastronomie an, das Gäste aus Mittelhessen, Hochtaunus und dem Bereich nördlich des Mains anzieht. Uli Lang sagt: „Wir erhalten dieses Denkmal, indem wir es neu nutzen.“ Neben dem eigenen Kulturprogramm gibt es pro Jahr etwa 50 Familienfeiern, Firmen-Events und öffentliche Veranstaltungen. Zum Beispiel den „Tag des offenen Denkmals“ am 9. September und „Friedberg lässt lesen“ am 27. September.

Der „Kulturtaucher“ – ein unbekannter Balkonspringer aus den frühen Sechzigerjahren im Alten Hallenbad – ist das Maskottchen der Kulturmacher.

Im  Winter 2018/19 kann der ehemalige Jugendstil-Schwimmsaal zum ersten Mal beheizt werden. In den kalten Monaten war bislang nur der kleinere Saal im Kesselhaus nutzbar. Als nächste Umbau-Maßnahme plant die Gruppe mit Hilfe örtlicher Handwerker einen barrierefreien Zugang zum Theater und ein größeres Foyer in der ehemaligen Damenumkleide links vom Haupteingang. Dort könnten auch Ausstellungen und kleine Veranstaltungen stattfinden. Sobald es einen zweiten Eingang in den früheren Schwimmsaal gibt, könnte der  laut Ulrich Lang auch 350 statt bisher maximal 150 Gäste aufnehmen.

Der aubergine-farbene Flyer mit dem neuen Halbjahresprogramm liegt an diversen Stellen in Friedberg und Umgebung aus. Im Internet findet man ihn auf der Facebookseite „Altes Hallenbad“ und auf www.aha-friedberg.info. Der Vorverkauf  läuft über den Ticket-Shop Friedberg, Telefon 06031/15222. Außerdem gibt es Karten im Ulenspiegel an der Wolfengasse und in der Buchhandlung Bindernagel an der Kaiserstraße. Im Internet kann man über www.adticket.de an Karten kommen.

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