Theo-Koch-Schule

Jugendliche besichtigten Ex-KZ

Einige  Institutionen ermöglichen  jungen Menschen,  Einblick in theo-koch-schuleeines der düstersten und schlimmsten Kapitel der deutschen Geschichte zu nehmen. So sind Gedenkstättenfahrten seit über 25 Jahren ein wichtiger Teil der politischen Bildungsarbeit des Jugendbildungswerkes des Landkreises Gießen. Erst kürzlich unternahmen 14 Jugendliche der Theo-Koch-Schule Grünberg eine Studienfahrt in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald.

Die Schüler berichten von ihren Erlebnissen

Die 14 Schüler setzten sich fünf Tage lang intensiv mit dem Ort und seiner Geschichte auseinander. Im Haus E der Schule werden sie am Montag, 10. Oktober 2016 um 19.30 Uhr von ihren Eindrücken und Erlebnissen im Rahmen eines Präsentationsabends berichten.

An diesem Abend werden unterschiedliche Zugänge zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar vorgestellt, in dem über 260.000 Menschen inhaftert waren, von denen rund 60.000 Hunger, Erniedrungen, Folter  und anderem Gewaltverbrechen nicht überlebten.  Ausgehend von einem Gegenstand oder Ort beschreiben die Jugendlichen ihre individuelle Auseinandersetzung mit dem historischen Ort und geben so Einblick in ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.

Buchenwald2
Befreite Gefangene im KZ Buchenwald.

In Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Theo-Koch-Schule Grünberg hatte die Jugendförderung Mitte September die Fahrt organisiert. Zur inhaltlichen Vorbereitung fanden zwei Vorbereitungstreffen statt bei denen sich die Jugendlichen mit der Entstehung des Nationalsozialismus, der Geschichte von Buchenwald und des Holocausts auseinandersetzen. Betreut wurde die Gruppe von Christian Zeuch und Inga Bittendorf (Lehrende an der TKS Grünberg), Jeanne Flaum (Arbeitsstelle Holocaustliteratur ) und Julia Erb (Jugendbildungsreferentin des Landkreises Gießen). In der Gedenkstätte wurde die Gruppe außerdem von einem Gedenkstättenpädagogen der Jugendbegegnungsstätte begleitet, berichtet die Pressestelle des Kreises Gießen weiter.

Bei der Restaurierung geholfen

In der Gedenkstätte boten sich den Jugendliche vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung: Nach einführenden Rundgängen durch das Lager und dessen Außenbereiche sowie dem Besuch der neuen Dauerausstellung und Einführungen in die vielfältigen Recherchemöglichkeiten arbeiteten sie selbstständig und fanden eigene Schwerpunktthemen. Als eine besondere und intensive Erfahrung erlebten die Jugendlichen die Mitarbeit bei Ausgrabungen und Restaurierung von Fundstücken. Gemeinsame Reflexionsrunden gaben Raum, sich aufdrängenden Fragen zu widmen und über eigene Erfahrungen auszutauschen.
Weitere Informationen auch für interessierte Jugendliche, die 2017 mit nach Auschwitz (Polen) fahren möchten, sind bei Julia Erb (Tel. 0641 9390-9233, E-Mail: julia.erb@lkgi.de) erhältlich.

Wichtige Gedenkstättenarbeit

1989 besuchte zum ersten Mal eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis Gießen das Vernichtungslager Auschwitz. Dies war der Beginn der bis heute regelmäßig stattfindenden Gedenkstättenarbeit. Diese bot mittlerweile vielen hundert jungen Menschen aus dem Landkreis Gießen die Möglichkeit, sich im Dialog mit dem historischen Ort vertiefend mit den Ereignissen der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Das Jugendbildungswerk bietet jährlich jeweils eine Gedenkstättenfahrt für Jugendliche an, wechselweise in das ehemalige Konzentrationslager nach Buchenwald oder in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert