Eichenprozessionsspinner

Vorsicht geboten

Eichenprozessionsspinner (EPS) sind eine Schmetterlingsart, bei der die Raupen mit sogenannten Brennhaaren ausgestattet sind. Durch das schon lang anhaltende, milde Klima breitet sich der EPS in Deutschland weiter aus – ein immer größer werdendes überregionales Phänomen also. Auch im Landkreis Gießen kommt die Raupe vereinzelt vor. Der EPS liebt Wärme und bevorzugt freistehende und von der Sonne beschienene Einzelbäume. Bei Massenvermehrungen besiedelt er auch das Innere von Eichenbeständen.

Ausschlag bei Kontakt

Das Gesundheitsamt des Landkreises Gießen rät in einer Pressemitteilung zur Vorsicht. Es sind die feinen Brennhaare des EPS, die dem Menschen bei Kontakt Probleme bereiten können. Diese sind ähnlich wie bei Brennnesseln mit einem Nesselgift versehen, das bei Berührung zu Hautreizungen mit Rötung, Ausschlag und Juckreiz führt. „Außerdem können neben Pusteln und Quaddeln auch Augenreizungen und Atembeschwerden ausgelöst werden“, erläutert Christine Jung, kommissarische Leiterin des Gesundheitsamtes.

„Daher sollten die Bürgerinnen und Bürger unnötigen Kontakt und die Nähe zu den Raupen und den von ihnen befallenen Bäumen vermeiden“, empfiehlt Gesundheitsdezernent Hans-Peter Stock. Die Raupen und Gespinstnester nicht berühren und Abstand zu befallenen Bäumen halten. Nach versehentlichem Kontakt duschen und Haare waschen sowie die Kleidung wechseln. Bei nur leichten Beschwerden ohne weitere Komplikationen können entzündungshemmende und kühlende Antihistaminika Linderung verschaffen. Da die entzündlichen Veränderungen oft länger bestehen, werden auch Kortikosteroide eingesetzt. Bei Allgemeinsymptomen, wie Schwindel, Benommenheit oder Fieber, und schwerem Krankheitsgefühl unbedingt einen Arzt aufsuchen. „Bei schweren allergischen Reaktionen mit Asthma und Atemnot sollte jedoch sofort der Rettungsdienst unter 112 alarmiert werden“, mahnt Christine Jung. 

Auch Wild- und Haustiere reagieren auf die Gifthärchen. Es ist ebenfalls möglich, dass Haare auf dem Tierfell haften bleiben und so an den Menschen weiter gegeben werden. Daher sollten vor allem Hunde nach dem Spaziergang gut ausgebürstet werden. Menschen, die den EPS in ihrer Umgebung entdeckt haben, sollten sich umgehend an das Ordnungsamt der betroffenen Stadt oder Gemeinde wenden.

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