Bahnhof Friedberg

Fußgängerunterführung Fauerbach

Nach einer Veranstaltung mit Vertretern von Bahn und Stadt ist das Bündnis „Wir“ überzeugt: „Der Durchstich im Bahnhof Friedberg ist realisierbar, wenn Stadt und Bahn sich bewegen“. Darin sei sich auch die große Mehrheit der Fauerbacher einig gewesen, die zu der  von „Wir“ organisierten Veranstaltung gekommen waren, berichtet das Bündnis.

Unrealistische Kostenschätzung

Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU) sowie Carsten Hoepfner und Bernhard Wolff von der DB Station & Service AG, die für die Deutsche Bahn AG die Personenbahnhöfe baut und modernisiert, standen während der Veranstaltung Rede und Antwort. Die Bahn wolle „mitvöllig unrealistischen Kostenschätzungen und technischen Problemen“denBau er Unterführung verhindern, meint „Wir“. Kosten würdenkünstlichhochgerechnet, mögliche technische Probleme als „großeHerausforderung“ bezeichnet. DieDBargumentiere,der„zusätzliche Bau eines Durchstichs erfordere eine Neuplanung miteiner Dauer von fünfbis sieben Jahren“.Dabeisei der Durchstich schon Mitte der 90er Jahre von der DB fertiggeplant worden, „vermutlich auch mit einer realistischen Kostenkalkulation“, so„Wir“.„EineNeuplanung ist nicht erforderlich. Zahlreiche andere Baumaßnahmender Deutschen Bahn wurden noch während der begonnen Bauphaseumgeplant. Die Kostenkalkulation zur vorhandenen Planung müssteaktualisiert werden“, kommentierte Horst Weitzel von „Wir“.

Neuer Bürgermeister für Durchstich

Ein Argument der DB-Vertreter auf der Veranstaltung am 4. Dezember 2018  trifft nach Auffassung desBündnisses allerdings zu: Als 2013 „endgültig“ von den Trägern des Bauvorhabens  -eine „Vierer-Koalition“ ausDB, RMV, Land Hessen und Stadt Friedberg – das Bauvorhaben „Modernisierung und barrierefreier Umbau des Bahnhofs in Friedberg“ beschlossen worden war, sei derDurchstich der Fußgängerunterführung gestrichen woden. Die damaligen politischen Mehrheiten im Stadtparlament und der damalige Bürgermeister Michael Keller(SPD) „gehörten ganz offensichtlich nicht zu den engagierten Befürwortern des Durchstichs“, meint „Wir“. Ohne wirklich belastbare Kostenkalkulationen sei von der DB über „Zusatzkosten von circa neun MillionenEuro spekuliert“ worden. Der Stadt sei das zu teuer und wohl auch zu unklar gewesen. Über ein „Nachfassen“ der Stadt sei nichts bekannt. Heute gebe es andere politische Mehrheiten im Stadtparlament und einen neuen Bürgermeister, der stets als Befürworter des Durchstichs aufgetreten sei,erklärt das Bündnis.

Durchstich soll zweiter Bauabschnitt werden

„Wir, das heißt die Bevölkerung in Friedberg, aber vor allem in Fauerbach, erwarten, dass sich der Bürgermeister, der Magistrat und das Stadtparlament nochmals intensiv mit dem Durchstich beschäftigen und mit der DB, dem RMV und dem Land Hessen nochmals Gespräche führen sowie Möglichkeiten weiterer Finanzierungsquellen prüfen. Hierbei sollte auch mit dem Wetteraukreis über einen Zuschuss gesprochen werden“, fordert „Wir“. Ohne die jetzt geplante Modernisierung vom zeitlichen Ablauf her zu gefährden, sollte zudem geprüft werden, ob der Durchstich als zweiter Bauabschnitt unmittelbar im Anschluss an die aktuell geplante „Modernisierung“ realisiert werden kann. Das habe auch Bürgermeister Antkowiak gefordert. Von der DB erwartet das Bündnis die Wiederaufnahme der bereits vorhandenen „Planung Durchstich“ und die Vorlage eines „belastbaren“ Kostenrahmens, gegebenenfalls als zweiten Bauabschnitt. Auf den Webseiten der Deutschen Bahn AG und ihrer „Tochter“ DB Station & Service AG werde beiden Abschnitten Modernisierung und Bau von Personenbahnhöfen stets darauf hingewiesen, wie wichtig für die DB die gute Erreichbarkeit und Attraktivität der Bahnhöfe sowie deren Integration in die Stadtentwicklung sind. Die Modernisierung des Bahnhofs und der Durchstich seien für Friedberg fundamentale Elemente der Stadtentwicklung und einer engeren Verbindung von Fauerbach mit der Kernstadt. Der Bahnhof sei für Reisende der erste Eindruck der Stadt. „Zur Realisierung des Durchstichs mit barrierefreier Rampe auf der Seite des Bahnhofsgebäudes werden wir auch den ISEK-Prozess nutzen“, sagt Dieter Fitsch von„Wir“. Die Stadt Friedberg will ein „Verfahrens zur Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK)“ unter einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung einleiten.

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